FAQ

Was ist Antifeminismus?

Antifeminismus bedeutet den Widerstand gegen Gleichstellung und die Rechte von Frauen sowie queeren und trans Personen. Er zeigt sich durch Ablehnung und Angriffe auf Menschen oder Organisationen, die sich für Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung einsetzen, z. B. Frauenhäuser oder Beratungsstellen. Antifeministische Einstellungen sind oft politisch motiviert und treten besonders im Umfeld rechtspopulistischer und demokratiefeindlicher Gruppierungen auf. Sie tragen dazu bei, Vorurteile und Diskriminierung in der Gesellschaft zu normalisieren, was den Zusammenhalt schwächt und demokratische Werte untergräbt.

Was sind konkrete Beispiele für Antifeminismus?

Einige Beispiele für Antifeminismus:

  • In einer Stadtratssitzung wird die Abschaffung der Stelle der Gleichstellungsbeauftragten beantragt. Auf dem Weg nach Hause und auf Social Media wird sie im Anschluss angegriffen.
  • Mitarbeiter*innen einer Schwangerschaftskonfliktberatung werden bedroht und haben Angst, ihren Arbeitsplatz aufzusuchen.
  • Ein lesbisches Paar wird im öffentlichen Raum angefeindet, weil sie Händchen halten. Hier können Frauen- und Queerfeindlichkeit zusammentreffen.
Warum machen wir eine Kampagne gegen Antifeminismus?

Wir machen eine Kampagne gegen Antifeminismus, weil Antifeminismus nicht nur feministische Anliegen ablehnt, sondern eine direkte Bedrohung für die Gleichberechtigung und die Demokratie darstellt. Antifeminismus fördert diskriminierende Einstellungen, die Frauen und queere Personen aus dem öffentlichen Raum und politischen Diskurs verdrängen sollen. Er ist oft eng mit anderen demokratiefeindlichen Ideologien wie Rassismus und Rechtsextremismus verbunden und gewinnt auch in der Mitte der Gesellschaft an Zustimmung. Um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und demokratische Werte wie Gleichberechtigung und Selbstbestimmung zu schützen, ist es wichtig, Antifeminismus klar entgegenzutreten. Unsere Kampagne will Bewusstsein schaffen, diese gefährlichen Strukturen sichtbar machen und eine starke Zivilgesellschaft unterstützen.

Was ist der Unterschied zwischen Frauenhass und Antifeminismus?

Frauenhass (Misogynie) und Antifeminismus sind verwandte, aber unterschiedliche Phänomene.

Frauenhass beschreibt eine grundsätzliche Abwertung und Feindseligkeit gegenüber Frauen, die oft tief in kulturellen oder historischen Vorurteilen verwurzelt ist. Misogyne Einstellungen zielen direkt darauf ab, Frauen als minderwertig zu betrachten und sie zu diskriminieren oder zu unterdrücken.

Antifeminismus hingegen richtet sich gezielt gegen feministische Bewegungen und Emanzipationsbestrebungen, die sich für Gleichberechtigung und die Selbstbestimmung von Frauen und queeren Menschen einsetzen. Antifeminismus ist häufig politisch organisiert und hat das Ziel, Fortschritte in der Geschlechtergerechtigkeit zu verhindern oder rückgängig zu machen. Er ist oft mit anderen demokratiefeindlichen Ideologien wie Rassismus oder Rechtsextremismus verknüpft.

Kurz gesagt: Frauenhass richtet sich gegen Frauen als solche, während Antifeminismus gegen die Gleichstellung und Rechte von Frauen und queeren Menschen kämpft.

Sind die Statements nicht eher sexistisch oder misogyn als antifeministisch?

Hier ist ein Beispiel, das den Unterschied zwischen Sexismus, Misogynie und Antifeminismus verdeutlicht:

  • Sexismus: Ein Mann sagt, dass Frauen in technischen Berufen nichts zu suchen haben, weil „Männer besser mit Technik umgehen können“. Hier wird ein stereotypisches Vorurteil über Geschlechterrollen zum Ausdruck gebracht.
  • Misogynie: Ein Mann äußert, dass Frauen, die sich beruflich durchsetzen, „aggressiv und unsympathisch“ sind und lieber „zu Hause bleiben sollten“. Dies zeigt eine grundsätzliche Abwertung und Feindseligkeit gegenüber Frauen, die aus traditionellen Rollen ausbrechen.
  • Antifeminismus: Jemand fordert die Abschaffung von Quotenregelungen oder Programmen zur Förderung von Frauen in Führungsetagen, weil „Frauen dadurch unverdient Vorteile bekommen“ und behauptet, dass solche Programme Männer diskriminieren und das natürliche Gleichgewicht der Geschlechter stören. Hier richtet sich die Aussage gezielt gegen feministische Maßnahmen zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit.

Der Unterschied liegt darin, dass Sexismus und Misogynie auf persönlichen Vorurteilen basieren, während Antifeminismus systematisch gegen feministische Errungenschaften und die Gleichstellung insgesamt vorgeht.